Was tun, wenn das Wasser weg ist? Angeln!


Wer selber öfter am Wasser sitzt und gespannt auf den lang ersehnten Biss wartet, weiß genau – jeder Tag und jede Jahreszeit schreibt andere Gesetze. Auch uns erging es in diesem Jahr schon bei der Planung so, denn im Gegensatz zum letzten Jahr, als der Rhein um diese Jahreszeit ein schönes Hochwasser führte, begleitete uns in diesem Jahr ein Niedrigwasserstand, der vieles einfach unmöglich machte. Altarme waren teilweise komplett trocken gelegt, andere, die noch einen Rinnsal Wasser führten, waren komplett belagert mit Feldern aus Fadenalgen.

Es war uns klar, es gibt nicht viele Möglichkeiten bei Temperaturen von 36 Grad tagsüber und einer Wassertemperatur von um die 26 Grad bei diesem Wasserstand, um das Ganze erfolgreich zu gestalten. Wir versuchten Stellen zu finden, die noch etwas strömend und sauerstoffreich erschienen und einfach Strukturen wie kleinere Abrisse aufwiesen. Die erste Nacht blieb still und ließ uns fast, wie erwartet, den zweiten Tag als Schneider beginnen. Wir moovten weiter und beschlossen die nächste Nacht an einer lang gezogenen Steinpackung zu verbringen. Wir legten die U-Posen Montage garniert mit Wurm und vor Ort gefangenen Grundeln an der noch teilweise steil abfallenden Kante auf 1,80m – 2,00m ab.

Die Nacht verlief wieder komplett still, als sich plötzlich aus dem Nichts die Rute verneigte und für den Sohnemann der erste halbstarke Fisch am Band war !! Die Überlegungen gingen weiter und das Kopfkino hörte nicht auf, was kann noch das gewisse Etwas sein, um weiter an Fisch zu kommen ?? Die Idee war noch einen Versuch zu wagen und Buhnen bzw. Querabrisse, die z.Teil bis an die Schifffahrtslinie verlaufen zu suchen und zu befischen.

Nach langer Suche mit Echolot und teilweise mit bloßem Auge, konnten wirklich bestimmte Strömungen ausfindig gemacht werden, die uns weiter hoffen ließen. Gesagt getan legten wir die Ruten noch vor der Dunkelheit zielgenau an die Strömungskante. Komischerweise sah auch dieser Plan nicht sehr erfolgsvorsprechend aus und wir erlebten erneut eine stille Nacht. Was wir dann aber wieder im Hellen, schon lange nach Sonnenaufgang, erleben durften, zeigte uns wieder einmal, oftmals ist es die Zeit, die keiner auf dem Schirm hat.

Seht am besten selbst, denn der Plan ging letztendlich mehr als auf.

Viele Grüße, euer Uwe Geyer