In brütender Hitze - Effektiv auf Sommerwaller


Sommerfischen ist teilweise schwierig und Vieles, was sonst funktioniert, bringt im Sommer keinen Fisch. Da ich seit vielen Jahren während des ganzen Jahresverlaufs auf Waller fische, habe ich einen guten Vergleich von den verschiedenen Jahreszeiten und von den Dingen, die funktionieren.

Im Sommer haben wir oftmals niedrige Wasserstände, hohe Wassertemperaturen und dadurch wenig Sauerstoff im Wasser, was dazu führt, dass die Fische träge sind, sprich die Nahrungsaufnahme herunterfahren, bzw. ihre Aktivitäten optimieren. Damit ist gemeint, dass die Waller besonders im Sommer keinen Meter zu viel schwimmen, und ich bin mir sicher, sie sind wahre Meister, wenn es darum geht den Energieverbrauch und das Fressen optimal aufeinander abzustimmen. Ich möchte euch hier kurz von einer Sache berichten, die sich in den letzten Jahren im Sommer immer wieder gezeigt hat und das Gewässer unabhängig.

"Nur wenn wir Dinge ausprobieren, entwickeln wir uns weiter!"

Sven Dombach, Team Black Cat

Auch ich bin lange davon ausgegangen, dass der Waller, als nachtaktiver Fisch, in erster Linie nachts an den Haken zu bekommen ist. Viele Sommernächte saß ich an den Flüssen und ich musste dabei sehr oft die harte Realität des Sommerfischens erfahren und Blanknächte waren dabei nicht selten. Teilweise bekam ich nächtelang keine Aktion, obwohl ich meine Montagen genau dort platziert hatte, wo ich auf dem Echolot definitiv Waller gesehen habe. Dort, wo ich mit lebenden Köderfischen angeln durfte, war es auch sehr auffallend, dass in den Nächten die Ruten absolut still blieben, sprich die Köderfische waren nicht einmal nervös, was natürlich die Vermutung zuließ, dass keine Räuber unterwegs waren.

Wenn dann doch ein Biss kam, war es eigentlich immer erst am nächsten Morgen, wenn es schon wieder hell war. Wir entwickeln uns als Angler nur dann weiter, wenn wir das, was wir erleben, überdenken und daraus unsere Schlüsse ziehen und so fing ich irgendwann damit an, am Morgen meine Ruten immer länger im Wasser zu lassen, auch wenn das im Sommer natürlich, aufgrund der Hitze, eine besondere, körperliche Anstrengung bedeutet. Besonders beim Bootsfischen, wenn man keinen Schatten hat, ist das eine stramme Nummer.

Wir wollen ja Fische fangen und deshalb sollten wir das tun, was Sinn macht. Nachdem es sich immer wieder gezeigt hatte, dass morgens, bzw. am Vormittag regelmäßig Bisse kommen, fing ich an darüber nachzudenken, denn beim Angeln gibt es eigentlich keine Zufälle. Alles, was passiert, passiert aus einem Grund und wenn sich Dinge wiederholen, muss dahinter eine Regel stehen, die wir als Angler oft nicht verstehen oder begründen können.

Mittlerweile habe ich da für das Sommerfischen meine eigene Strategie entwickelt und das sieht so aus, dass ich meine Montagen am Abend setze aber schon weiß, dass die Nacht eher ruhig bleiben wird. Natürlich kommen auch nachts immer wieder mal Bisse aber im Vergleich zu den Tagesstunden ist das eher gering. Ich mache mir also überhaupt keinen Kopf, wenn bis zum Morgen kein Fisch auf der Habenseite steht, denn ich weiß ja, dass die gute Zeit erst kommt. Es ist sogar so, dass ich morgens meine Ruten alle noch einmal neu setze und es dauert dann oft gar nicht lange, bis eine Aktion kommt. Es hat sich dabei gezeigt, dass es auch tagsüber gute Beißfenster gibt und dann wiederum auch Phasen, in denen weniger passiert. Eine gute Phase ist der komplette Vormittag, bis die Sonne am höchsten steht. Dann wird es ruhiger, bis dann am frühen Nachmittag eine zweite, gute Phase beginnt, die sich oft bis in die Abenddämmerung zieht.

Was ich euch hier beschrieben habe, hat sich als Gewässer übergreifend gezeigt und es ist eigentlich auch unabhängig von der Angelmethode. Auch beim Aktivangeln, egal ob Vertikal oder mit der Spinnrute, sind im Sommer die Tagesstunden besonders interessant und es ist sicher kein Zufall, dass im Sommer, tagsüber auch die richtig Dicken beißen.

Natürlich würde ich euch jetzt gerne eine Begründung dafür liefern und ich habe da auch verschiedene Erklärungsansätze aber den wirklichen Grund dafür kenne ich nicht und deshalb möchte ich euch hier jetzt keine Spekulationen oder Halbwissen weitergeben.

Nehmt es als gegeben hin, dass es im Sommer über Tag richtig gut funktioniert und lasst den Schweiß fließen, um euch einen fetten Sommerwaller zu holen.

Ein letzter aber nicht unwichtiger Hinweis von mir. Wenn ihr am Tag einen Fisch gefangen habt, dann achtet darauf, dass er ständig nass bleibt. Eine nasse Matte im Boot, immer wieder Wasser nachgießen und auch die Fotosession immer im Wasser und möglichst kurz halten. Das sollte ja grundsätzlich immer so sein aber im Sommer, bei brütender Hitze, dürft ihr euch dabei keinen Fehler erlauben, lieber einmal auf Fotos verzichten!

In diesem Sinne, viel Erfolg am Wasser und viele Grüße.

Sven Dombach, Team Black Cat

Lass den Schweiß fließen und holt euch euren Sommerwaller!

Impressionen


Schaut das Video zum Sommerfischen