Mit Stefan Seuß und Sven Dombach im Winter am deutschen Rhein


Zwei Angler, Winter, Hochwasser, eine eiskalte Nacht und ein kurzes Zeitfenster. Das sind die Eckdaten zur Session, von der ich euch hier erzählen möchte. Vor ein paar Wochen traf ich mich mit Stefan Seuß am deutschen Rhein, um den Versuch Winterwaller zu wagen. Aufgrund der Wetter- und Wassersituation waren wir im Vorfeld zur Session etwas unschlüssig, in Bezug auf die Platzwahl. Lieber in ruhigem Altarmwasser fischen oder doch lieber im Strom. Die Entscheidung viel auf zweit Genanntes und so trafen wir uns am frühen Nachmittag, irgendwo im Nirgendwo.

"Nur wenn wir ans Wasser gehen, können wir einen Fisch fangen, das gilt zu jeder Jahreszeit!"

Sven Dombach, Team Black Cat

Zum ersten Mal, seit langer Zeit, zeigte sich die Sonne in voller Pracht und von Wolken war weit und breit nichts zu sehen. Es war noch kein T-Shirt Wetter, aber zumindest konnten wir die Jacken erstmal im Auto lassen.

Wir hatten uns für eine lange Steinpackung entschieden und den gewählten Spot konnten wir, zumindest zum Ausladen, direkt mit den Autos anfahren. Eine konstante Strömung drückte das kaffeebraune Wasser an den Steinen der Packung vorbei und wir waren beide sehr gespannt, ob die Waller da und vor allem auch aktiv sein würden. Das kleine Camp war schnell aufgebaut und uns genügte zum Arbeiten ein kleines Schlauchboot mit Verbrenner. Trotzdem vergingen die Sonnenstunden sehr schnell und am Ende mussten wir uns beeilen, dass wir die Montagen noch vor der Dunkelheit gesetzt bekamen.

Kaltes Wasser ist Wurmwasser, das war zumindest die Erkenntnis aus der Vergangenheit und so war natürlich die Wurmmontage bei uns beiden die erste Wahl. Da wir aber nie genau wissen, wie die Waller genau drauf sind, entschieden wir uns ebenso für eine zusätzliche Montage mit toter Forelle. Also war der Plan, zwei Montagen mit Wurm und zwei Montagen mit Deadfloat.

Die Steinpackung verlief gerade und eigentlich hatte sie nicht sonderlich viel Struktur. Aufgrund der harten Strömung platzierten wir alle Montagen dicht am Ufer, in der Nähe vom Packungsfuß. Egal von wo sich nun ein aktiver Fisch näherte, er musste an einem unserer Köder vorbeikommen. Das war zumindest unser Plan. An allen Ruten montierten wir zusätzlich Schlagschnur, um die Gefahr von Abrissen durch die Steine zu minimieren und alle Schnüre hielten wir durch Umlenken dicht am Ufer, um möglichst wenig Angriffsfläche für Treibgut zu bieten.

Als sich die Sonne schließlich verabschiedete, wurden wir schnell von der Kälte eingefangen. Wolkenloser Himmel im Winter bedeutet immer eine eisige Nacht und das wurde uns bereits in den ersten Stunden Dunkelheit sehr schnell bewusst. Der Gasgrill spendete uns zwar ein bisschen Wärme und er zauberte uns leckere Hühnerbeine aber nach dem Essen hieß es dann nur noch, schnell Zähneputzen und ab ins Bett. Wir waren froh, im warmen Schlafsack zu liegen, das stand völlig außer Frage. Bei der Winterfischerei bin ich oft im Zwiespalt mit mir, hoffentlich kommt ein Biss, weil wir ja hier sind, um einen Fisch zu fangen … hoffentlich kommt kein Biss, weil es viel zu kalt ist, um in der Nacht aufzustehen. Genauso war es auch diesmal und ich war eigentlich ganz froh, dass sich die Fische zunächst einmal für Variante zwei entschieden hatten.

Im Schlafsack ließ es sich bestens aushalten und als wir uns beide schon mit einem Blank angefreundet hatten, passierte das, was beim Angeln oft passiert, es kam anders als gedacht. Biss!!! Merklich überrascht stand Stefan schnell bei seiner Rute, die hektisch nach vorne zuckte und auch ich konnte und wollte mich dieser Morgenaction nicht entziehen. Der Waller schien gehakt und wir folgten ihm über die gefrorenen Steine. Alles ging gut, Angler unverletzt, Fisch sicher gehakt und am Ende war es wieder einmal die Tree-Upose an der Wurmmontage, die uns entschneiderte. Happy und ein bisschen verwundert versorgten wir den Fisch, der durch seinen dicken Bauch keine Zweifel zuließ, die Fische waren am Fressen.

Das Ende der Story ist schnell erzählt. Das kleine Zeitfenster mit wenig Tackle wurde optimal genutzt, die beiden Angler waren happy und der Wurm hatte sich einmal mehr als top Winterköder bestätigt.

Wurm und Winter, das passt zusammen ... das hatte sich einmal mehr gezeigt!

Impressionen der Session


Das Video zur Session