Herbstwaller - gute Karten beim Klopfen


Das letzte schöne Wochenende im Oktober wollte ich noch einmal richtig auskosten, um vom Boot aus einen kapitalen Waller zu erwischen. Schon länger hatte ich den Süßwasserkönig auf meine Warteliste gesetzt. Mal schauen ob er heute „anklopfen“ würde? Aufgepasst! Es geht also um die Wunderwirkung des Wallerholzes. Ein nahegelegener Baggersee, von dessen sehr gutem Welsbestand ich hörte, war mein Revier. In allerbester Fanglaune verstaute ich wie immer mein Zeepter 170 Silder mit dazugehörigem Tackle, welches für mein Klopfmanöver unverzichtbar ist. Beim Wallerangeln vom Boot aus hast Du erheblich bessere Fangchancen, viele Montagen können auf dem Wasser gut gehändelt werden, Du verfügst über einen größeren Spielraum, der Dir mit etwas Glück den Waller deutlich schneller in die Hände spielt.

Anders als bei meinen Ansitztouren war mein Gepäck ziemlich spärlich, doch für die geplante Herbst-Session genau das richtige. Meinen Erfolg teile ich nur mit einer speziellen Welsrute: Die Black Cat Freestyle Fireball V-Jig ackert jedes Mal, bis wir den „Teufel“ bezwungen haben. Sie besticht durch ihr relativ geringes Gewicht, gepaart mit einer enormen Stabilität bietet sie auch dem größten Zielfisch die Stirn. In Verbindung mit der perfekten Welsrute favorisiere ich den Einsatz eines Wallerholzes. Wer erst einmal den Bogen raus hat, bei dem wird auch zügig „angeklopft“. Als Köder benutze ich verschiedene Teaser der Black Cat Kollektion. Meinen Teaser bestückte ich mit fetten Tauwürmern. Um dieses verführerische Köderpaket noch attraktiver zu machen, habe ich es zusätzlich mit dem Flavour Spray Bloody Worm verfeinert. Lecker, lecker!

Um im großen und tiefen Baggersee die Beißlaune der Welse anzufeuern, habe ich mich für das Black Cat DZ Carbon Clonk entschieden, da durch den großen Kopf dieses Holzes eine starke Druckwelle erzeugt wird. Anschließend bin ich mit meinem Schlauchboot bis zur Mitte des Baggersees gerudert. Dort angekommen achtete ich auf die Richtung des Windes. Ich wollte möglichst unauffällig Strecke auf dem See machen, darum positionierte ich mein Boot so, dass ich mich quer über das Wasser treiben lassen konnte. Meine Klopfintervalle waren regelmäßig und ruhig. Tunlichst sollte man darauf achten, das Wallerholz nicht zu schnell einzutauchen, sondern es bewusst hindurch zu führen. Hier ist ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt.

In den Klopfpausen schwenkte mein Kopf zum Echolot. Der Bildschirm zeigte gähnende Leere. Ab diesem Moment hatte ich eigentlich kein gutes Gefühl mehr. Doch urplötzlich erschien aus dem Nichts eine große Sichel auf dem Schirm. Blinzel, blinzel… es war keine Fata Morgana. Jetzt klopfte ich noch einmal nach und tatsächlich der Fisch stieg ein. Mein Adrenalin schoss in die Höhe, es folgte ein Aufschrei. Ich setzte den Anhieb und die Rute bog sich gewaltig, der heiße Drill begann! Ich konnte relativ schnell feststellen, dass sich ein wahrer Gigant am Ende der Schnur befand. Dieses Tier zog mich mit seiner unbändigen Kraft über den See. Der Kampf dauerte zirka 20 Minuten. Als ich den Waller bis an mein Boot gedrillt hatte, griff ich beherzt ins Maul und zog den wuchtigen Koloss hinein.

Ich fische seit über 15 Jahren und habe an vielen Gewässern in Europa bereits Giganten ans Land gezogen, doch was ich an diesem Abend erlebte, war einmalig. Zuvor verbrachte ich viel Zeit an diesem Gewässer, versuchte mein Glück bei unzähligen Klopftouren, mein Trickvolumen war groß. Ich nutze kleinere Erfolge, um motiviert zu bleiben, allerdings war mein Ziel ein anderes. Umso mehr freute ich mich nun, dass sich meine Hartnäckigkeit, Ausdauer und Geduld so bezahlt gemacht hatte. In diesem Sinne: seid und bleibt immer hartnäckig, ausdauernd und geduldig und lasst Euer Ziel niemals aus den Augen!

Habt eine gute Zeit – „klopft“ was das Zeug hält … und es hat „plopp“ gemacht.

Lasst uns was erleben…

Euer Marco Rath